was, das und neues (Aussprache „s“)

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das/was (Aussprache „s“) (Fragen 17a und 17b)

Die Karten bestätigen die landläufige Assoziation von dat-dit/wat mit Rheinland, Ruhrgebiet und Berliner Raum, darüber hinaus ist dat/wat umgangssprachlich offenbar auch noch ganz im Norden gebräuchlich. Insoweit entspricht die Karte den dialektalen Verhältnissen (im Südwesten gibt sie recht genau die traditionelle dat-das-Linie wieder). Das Auffällige ist aber, dass in den Dialekten im ganzen niederdeutschen Raum dat und wat gilt, in unserer Karte jedoch in weiten Teilen Niedersachsens und Westfalens keine einzige dat/wat-Meldung vorkommt. Unterschiedlich starke Urbanisierung und entsprechend verschieden starker Rückgang der Dialekte kann hierfür nur teilweise verantwortlich gemacht werden, sicherlich nicht für den Unterschied zwischen dem Raum Niederrhein-Ruhrgebiet-westliches Westfalen (überwiegend dat) und dem nördlich und östlich angrenzenden Gebiet. Hier scheint ein anderer Hintergrund zu bestehen, nämlich die Orientierung am Rheinland/Kölner Raum, wo (wie in Berlin) wat (wie dat) eine Sonderrolle als charakteristisches, häufiges Einzelwort spielt, das problemlos aus dem Dialekt in eine standardnähere Sprache übernommen werden kann, gerade weil der Gegensatz "Dialekt t – Standard s" hier in anderen Wörtern nicht auftritt. Im niederdeutschen Raum dagegen ist wat vielfach zusammen mit Water etc. durch die hochdeutschen Formen ersetzt worden – außer dort, wo das Rheinland (oder Berlin) mit wat als Vorbild wirken. Die Karte 'das' lässt genauer das Gebiet unter Berliner Einfluss erkennen (det-dit statt dat).

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neues (Aussprache „s“) (Frage 17c)

Bei der Karte 'neues' sind die Verhältnisse anders als bei den anderen beiden Karten, weil die entsprechende Form in den Dialekten des wat-Gebiets ursprünglich nicht auf -et endet, sondern endungslos ist. In einigen Regionen hat sich allerdings im Dialekt und/oder in der Umgangssprache zu hochdeutsch -es die an dat/wat/et angepasste Endung -et herausgebildet.

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